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Tänze
 

Tango Argentino ... ein trauriger Gedanke den man tanzen kann

 

Unter dem Überbegriff Tango wird sowohl der Tanz als auch die Musikrichtung Tango verstanden. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts hat sich der Tango in verschiedenen Formen von Buenos Aires und Montevideo aus in der gesamten Welt verbreitet. Zur Unterscheidung gegenüber dem (gelegentlich Europäischer Tango genannten) Standardtango des Welttanzprogramms wird die ursprünglichere (weniger reglementierte) Form des Tanzes und die zugehörige Musik Tango Argentino genannt. Zutreffender als „argentinischer Tango“ – und gelegentlich auch benutzt – wäre allerdings die Bezeichnung Tango vom Rio de la Plata. Eine begriffliche Unterscheidung ist in Argentinien und Uruguay selbst nicht üblich, dort spricht man einfach von Tango.

Der Ursprung der Bezeichnung Tango ist ungeklärt und umstritten. Erstmals in einem Wörterbuch erwähnt wird er im Diccionario provincial de voces cubanas von Esteban Pichardo aus dem Jahre 1836. Dort wird als Bedeutung angegeben: "Versammlung der aus Afrika neuangekommenen Neger, bei der diese zum Klang ihrer Trommeln und Pauken (tambores y atabales) tanzen." Die Trommel wird im Tango wenig, aber in der dem Tango verwandten Candombe häufig gebraucht. Auf der Kanarischen Insel El Hierro gab es nach dem Breve diccionario von J. Corominas einen Tanz, der Tango genannt wurde. Da die Kanaren lange Zeit unter starkem portugiesischem Einfluss standen, könnte der Begriff sich vom portugiesischen Wort tanger (berühren, ein Instrument spielen) herleiten, das wiederum vom lateinischen Verb tangere abgeleitet ist. Der portugiesische Einfluss erklärt auch die Bezeichnung tango andaluz aus dem 19. Jahrhundert. Es gibt die Theorie, dass sich der Begriff von tambo (von Quechua tampu) ableiten könnte. Dessen Bedeutung reichte im rioplatensischen Sprachgebrauch von Gasthaus bis Bordell oder "lärmendes Fest der Schwarzen". So kam es 1808 in Montevideo zum Protest gegen los tangos de los negros, denen der Vizekönig Einhalt gebieten solle. Der Kunstkritiker Vicente Rossi schreibt dazu, dass a tocá tango bedeutete, sich zur Candombe zu treffen. Allerdings wurde der Begriff Tango zuerst in Europa auf Paartänze gemünzt. Bis in die 1920er Jahre wurden verschiedene Tänze mit diesem Namenszusatz versehen.

Im Gegensatz zu den genau festgelegten Figuren des Standardtanzes hat der Tango Argentino nur als Bühnentango eine festgelegte Choreografie. Die "Figuren" des Tango Argentino sind genau genommen verschiedene Schrittelemente, Drehungen und Techniken, die in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden können. Wie auch in den früheren Zeiten versuchen die heutigen Tänzer und Tanzlehrer ihren Tanz immer weiter zu entwickeln und mit neuen Elementen zu bereichern. Da viel tänzerisches Wissen und Können in der Militärdiktatur verdrängt wurde, war in den 1980er und 1990er Jahren das Hauptaugenmerk auf die Neuentwicklung der Haltungsarbeit gerichtet; in den letzten Jahren wurde in der tänzerischen Avantgarde auf dieser Basis wieder mehr Wert auf interessante und herausfordernde Techniken gelegt. Allgemein wird Improvisation und ein kontinuierlicher Tanzfluss als essentiell bewertet. Um den Tanzfluss aufrecht zu erhalten, wird beispielsweise in den Tanzsälen grundsätzlich gegen den Uhrzeigersinn getanzt.

(Quelle: Wikipedia)